11. Tag
Heute hieß es früh aufstehen, da ich um 07.00 Uhr am Pier zur Abfahrt des Schnellbootes sein wollte. Am Pier bekam man zu überhöhten Preisen Brötchen und Getränke, aber besser als nichts, da es an Bord keine Verpflegung gab.
Mit mir teilten etwa 40 andere Touristen den Wunsch, auf diesem Wege nach Siem Reap zu gelangen, dazu wenige Einheimische. Das Boot hat innen etwa 100 Sitzplätze (wie im Flieger angeordnet), ich hatte mir einen Sitz in der ersten Reihe reserviert, direkt an der Tür, so konnte ich gut zwischen Inside und Outside wechseln. Die meisten Mitfahrer legten sich die Fahrt über aufs Dach, was mir bei ca. 35 Grad, Sonne und heftigem Fahrtwind auf Dauer zu heftig gewesen wäre, zu unbequem ohnehin, da nackter Stahl…
Das Boot brauchte für die rund 300 Km gut 5 Stunden, an der Mündung des Siem Reap-Flusses in den Tonle Sap nahm uns ein kleines Boot ins Schlepptau und zog uns bis zum Pier, was ca. eine weitere Stunde dauerte. Beim Anblick der mehr als einfachen und ärmlichen Hütten am Flussufer und auch später der Hütten am Wegesrand auf der Fahrt in die Stadt und dem teils herrschenden penetranten Gestank war mein erster Gedanke, wo in aller Welt ich hier nur gelandet sei. Offenbar an deren ärmlichsten Ende…
Der kostenlose Abholservice des Hotels “Ei8htrooms” funktionierte einwandfrei, mein Fahrer erwartete mich schon mit großem Schild am Pier, so dass ich der Meute der wartenden Tuktuk-Fahrer schnell entgehen konnte.
Im Hotel angekommen dann der erste Schreck. Nur männliches Personal mit mehr als sanften Stimmchen, an der Rezeption konnte man DVD´s ausleihen (DVD-Player und TV gehören zur Zimmerausstattung), ich sah aber überwiegend schwule Pornos. Offenbar ist das Hotel in erster Linie auf Gays ausgerichtet. Aber gut, warum nicht, solange sie mich nicht anbaggern.
Zimmer groß und sauber, mit AC, Fan, Safe, großem Bett, Moskitonetz und Kühlschrank für 22,-Dollar pro Nacht. Gut gelegen, ca. 250 Meter Fußweg bis zum “normalen” Nightlife.
Meinen Abholfahrer gleich für den nächsten Tag für die Tempeltour vorgebucht, da gut englischsprachig. Das Hotel hatte für Fahrer eine feste Preisliste. Der kleine Rundweg in Angkor kostete 15,-, der große 18,- und beide zusammen 20,- Dollar, jeweils als Ganztagestouren.
Vom Ort selbst war ich dann angenehm überrascht. Viel sauberer als Phnom Penh, zumindest in der Innenstadt kein Müll in den Straßen und auf den Gehwegen, und deutlich günstigere Getränkepreise. Kam ein gezapftes Angkor in PP zwischen 1,25 und 1,50 Dollar, wurden hier nur 0,75 Dollar, in der Happy Hour gar nur 50 Cent fällig.
Das abendliche Geschehen hatte einen sichtlichen Schwerpunkt, die Gegend rund um die “Pub Street”. Gute hundert Meter lang reihte sich hier Bar an Bar an Restaurant an Bar…
Das Lokal “Le Tiger de Papier” bot Kochkurse an (Marktbesuch mit dem Koch, Essensvorbereitung und -zubereitung, danach gemeinsames Essen; 3 Stunden plus Essen für 12,- Dollar). Da wusste ich doch schon gleich, was ich am zweiten Tag anstellen würde…
Zunächst habe ich mir den Nachtmarkt angesehen, danach noch auf ein paar Bier in die “Temple Bar” in der Pub Street.
In Siem Reap sind unglaublich viele "westliche" Frauen unterwegs, meist in der Konstellation, wie man sie von daheim oder von Mittelmeerstränden auch kennt: Eine hübsche mit einer eher weniger hübschen (meist etwas pummeligen) "besten Freundin". Mit einer solchen Kombination hatte ich einen netten Abend bei einigen Kaltgetränken (zwei Belgierinnen, eine sprach sogar gut Deutsch). Ich denke mal, dass man hier durchaus mehr als einen Flirt finden kann, wenn man es darauf anlegt und vielleicht auch selbst mit einem Freund unterwegs ist.
Auf dem Rückweg ins Hotel habe ich noch an der "Zanzibar" vorbei geschaut, über die ich Gutes in einem anderen Forum gelesen hatte.
Der Laden war mehr alls spärlich beleuchtet und das schien ganz gut zu sein, damit man die offenbar eher hässlichen Damen darin nicht so genau ansehen musste
Etwas abseits davor standen einige Freelancerinnen, die mir ihre Dienste offerierten. Da ich am nächsten Morgen aber früh raus musste, es schon spät und ich sozusagen voll war, habe ich dankend abgelehnt.
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